
7.3 Zusatzelemente an Zylindern 199
Die Realisierung der Endlagendämpfung gemäß Abb. 7.17 a ist eine kosten-
günstige und sehr einfache Art der Dämpfung, die keine ständige Veränderung der
Dämpfungskraft gestattet. Der Arbeitskolben schließt gemäß Abb. 7.17 b ab-
wechselnd die aus mehreren Bohrungen bestehenden Rücklaufquerschnitte teil-
weise ab. Auch hier ist die Dämpfung nicht regelbar, sie ist von den jeweiligen
Querschnitten der Bohrungen abhängig. Eine weitere Variante ist die in Abb.
7.17 c dargestellte Rücklaufdrosselung, bei der der Dämpfungskolben mit Keil-
spalten oder Drosselkerbe in den Dämpfungsraum ragt. Um beim Anfahren in
Gegenrichtung nicht mit verminderter Kolbenfläche aus dem Dämpfungsbereich
fahren zu müssen, werden Rückschlagventile eingesetzt. Die Endlagendämpfung
gemäß Abb. 7.17 d wird realisiert, indem der Dämpfungskolben kurz vor
Hubende, wenn er die Bohrung im Zylinderdeckel erreicht hat, den Hauptabfluss
der verdrängten Druckflüssigkeit verschließt. Das Fluid muss nun über das
Drosselventil abfließen und es wird der oft einstellbare Gegendruck aufgebaut.
Bei Richtungsumkehr wird der Zylinder mit dem gesamten Volumenstrom beauf-
schlagt, so dass ein ungehindertes Ausfahren des Zylinders möglich ist.
Eine vollkommen andere Möglichkeit stellt der Einsatz von Industriestoß-
dämfern dar, die als separate Komponente parallel zum Hydraulikzylinder an-
geordnet werden [7.33]. Sie werden so dimensioniert, dass sie über ihren Arbeits-
weg hinweg die kinetische Energie des gesamten bewegten Systems so abbauen,
dass bei Erreichen der Endposition keine freie Energie verbleibt. Sie arbeiten ähn-
lich den in Kfz eingesetzten hydraulischen Stoßdämpfern, wobei innerhalb des
System durch den Aufbau von unterschiedlichen Gegendrücken der Bewegungs-
richtung Gegenkräfte entgegengesetzt werden. Sie werden vorrangig dort ein-
gesetzt, wo hohe Geschwindigkeiten verbunden mit großen Kräften in den
Endpositionen der Zylinder nicht zu umgehen sind.
7.3.3 Befestigungsmöglichkeiten der Zylinder
Die Einsatzbedingungen bestimmen die mögliche Befestigungsart von Zylin-
dern. Sie werden entweder in den Zylinderboden integriert oder durch Be-
festigungen am Zylinderkörper realisiert. Die Befestigungsarten unterliegen ver-
schiedenen nationalen und internationalen Normen, um eine Austauschbarkeit
zwischen verschiedenen Herstellern und Ländern zu gewährleisten. Abbildung
7.18 zeigt die grundlegenden Arten, die durch zahlreiche Modifikationen vor
allem als starre Ausführung oder als Kugelgelenk realisiert werden. Es gibt keine
Vorzugsvarianten, sondern die Kinematik, die Kraftwirkungslinie und die Einbau-
verhältnisse bestimmen die Befestigungsart, die in jedem Fall gemeinsam mit der
Gestaltung des Kolbenstangenendes zu betrachten ist.
Die Befestigung hat immer so zu erfolgen, dass die in Tabelle 7.3 angegebenen
Belastungsfälle eingehalten werden, also keine statisch unbestimmten Systeme
vorliegen bzw. keine außermittige Krafteinleitung erfolgt. Um das zu realisieren,
müssen die beiden Zylinderbefestigungen entsprechend gestaltet werden. Die Kol-
benstangenenden werden so ausgelegt, dass sie aufzuschrauben sind oder ander-
weitig befestigt werden können. Die Gestaltung selbst erfolgt nach den erforder-