
8.2 Stromventile 231
die damit verbundene Energieumwandlung in Wärme mit der entsprechenden
Temperaturerhöhung der Druckflüssigkeit setzen Leistungsgrenzen des Einsatzes
von Stromventilen. Durch gezielte energieoptimierte Kreislaufgestaltung [8.10 –
8.12] lassen sich die genannten Vorteile besser nutzen und die Nachteile zurück-
drängen. Stromventile werden eingeteilt in:
– Drosselventile,
– Stromregelventile,
– Stromteilventile.
8.2.1 Drosselventile
Drosselventile VDr sind konstante oder veränderliche Strömungswiderstände, die
zur Beeinflussung von Volumenströmen eingesetzt werden. Kleine Konstant-
drosseln werden häufig integriert in verschiedenen Hydraulikgeräten als Dämp-
fungsdrosseln oder Funktionsdrosseln verwendet. Der Volumenstrom Q
Dr
durch
eine Drossel ist abhängig von der Größe des Drosselwiderstandes und der Druck-
differenz
'
p
Dr
. Der Drosselwiderstand ist wiederum abhängig von der Reynolds-
zahl und damit vom Durchflussquerschnitt und seiner geometrischen Form sowie
der Viskosität der Druckflüssigkeit. Am häufigsten wird zur Änderung des Dros-
selwiderstandes die Änderung des Drosselquerschnitts verwendet [8.20]. Beim
Durchströmen eines Drosselwiderstandes entsteht ein Druckverlust, der durch
Reibungs- und Stoßverluste zu einem Energieverlust führt und sich in Wärme
umwandelt und damit eine Temperaturerhöhung der Druckflüssigkeit bewirkt.
Die Beeinflussung eines Volumenstromes durch Drosselung soll möglichst
temperaturunabhängig erfolgen. Damit sind Drosselformen zu bevorzugen, deren
Widerstand weitgehend unabhängig von der Reynoldszahl ist. Solchen Drossel-
formen kommen blendenförmige Widerstände, d. h. kurze Durchströmlängen
(l << d) bei großen Reynoldszahlen, am nächsten. Im Gegensatz dazu sind rohr-
förmige Widerstände (l >> d), insbesondere bei kleinen Reynoldszahlen, stark
von der Viskosität abhängig. In Abschn. 4.4.1 sind diese beiden Widerstands-
grundformen dargestellt und erläutert. Angestrebt wird der Einsatz von Druck-
flüssigkeiten, deren Viskositätsabhängigkeit von der Temperatur gering ist. Eine
Änderung des Durchflusswiderstandes durch Viskositätsbeeinflussung wurde vor-
geschlagen [8.13, 8.14], konnte sich bisher jedoch noch nicht durchsetzen.
Für verstellbare Drosselventile werden folgende Forderungen gestellt:
1. hohe Kompaktheit des Drosselquerschnittes und damit geringe Empfindlichkeit
gegen Verstopfung durch Verunreinigungen,
2. einfache Veränderbarkeit des Drosselquerschnittes,
3. progressive Zunahme des Drosselquerschnittes in Abhängigkeit des Stellpara-
meters, insbesondere bei kleinen Querschnitten.
Die erste Forderung ist vor allem für kleine Drosselquerschnitte wichtig, um den
Aufwand für die Filterung gering zu halten. Wird diese Forderung gut erfüllt, sind
auch kleine Drosselquerschnitte betriebssicher zu beherrschen und damit große