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Abb. 8.1 zeigt Prinzipbeispiele von Ventilelementen. Grundsätzlich ist bei
Schieberelementen durch das funktionsnotwendige Spiel zwischen Kolben und
Bohrung Leckage nicht zu vermeiden. Dagegen lässt sich bei Sitzelementen
Dichtheit erreichen. Um Sitzelementen zusätzlich Führung zu geben, werden zu-
nehmend schiebergeführte Sitzelemente verwendet (s. Abb. 8.1 e). Die Ventilele-
mente werden meistens durch Federkraft in einer bevorzugten, häufig durch An-
schlag definierten Endstellung (Schließstellung oder geöffnete Stellung) gehalten.
Durch eine Gegenkraft, die von einem auf eine Fläche wirkenden Druck, einer
Magnetkraft oder einer anderen mechanischen Betätigungskraft gebildet wird, er-
folgt eine Verschiebung des Ventilelementes in eine andere Endstellung oder in
eine drosselnde Zwischenstellung. Das graphische Grundsymbol eines Ventils ist
ein Rechteck oder ein Quadrat und wird nach DIN 1219-1 dargestellt. Die Aus-
wahl und der Einsatz der verschiedenen Ventile richten sich nach der zu erfül-
lenden Aufgabe in der Hydraulikanlage. Danach werden die Ventile eingeteilt in:
Druckventile,
Stromventile,
Sperrventile,
Wegeventile.
Neben der Aufgabenbezeichnung der Ventile werden von den Herstellern Nenn-
größe (NG) und Nenndruck (ND) angegeben. Die Nenngröße ist häufig gleich der
Nennweite (NW) der Anschlussbohrungen des Ventils. Die Nenngröße sagt nichts
aus über die Größe des zulässigen Durchflussstromes und die zu erwartenden
Kennwerte und Kennlinien. Kenngrößen und Einsatzbedingungen der Ventile
werden vom Hersteller angegeben.
Ventile für Hydraulikanlagen müssen den Ausführungsgrundlagen nach
DIN 24346 entsprechen. Dabei sind insbesondere Forderungen bezüglich der Aus-
führung, der technischen Sicherheit, der Einbaulage, der Betätigungskenn-
zeichnung und der Leitungsverlegung zu beachten und einzuhalten. Sicherheits-
technische Anforderungen bestehen für Ventile und besonders für Druckbe-
grenzungsventile nach EN 982, deren Einhaltung für Konstruktion, Bau und
Modifizierung von Hydraulikanlagen gilt.
8.1 Druckventile
Druckventile haben die Aufgabe, den Druck, die Druckdifferenz oder das Druck-
verhältnis in einer Hydraulikanlage zu begrenzen, konstant zu halten oder in Ab-
hängigkeit von den Betriebsbedingungen nach vorgegebenen Parametern zu steu-
ern bzw. zu regeln.
Entsprechend ihrer Aufgabe werden die Druckventile eingeteilt in:
Druckbegrenzungsventile,
Druckreduzierventile,
Druckdifferenzventile,
Druckverhältnisventile.