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wird an den Enden mittels Zylinderdeckel verschlossen, die mit dem Zylinder-
körper entweder verschraubt, verschweißt oder durch Zuganker verspannt werden.
In den Zylinderdeckeln sind die hydraulischen Anschlüsse, die Endlagen-
dämpfung und die Kolbenstangenführung mit den Kolbenstangendichtungen
untergebracht. Durch die Kolbenstangendichtungen werden der Austritt von Fluid
aus dem Zylinder und die Einbringung von Schmutzpartikeln in den hydraulischen
Kreislauf weitestgehend verhindert. Auf der Kolbenstangenoberfläche sind
geringe Oberflächenrauhigkeiten im Laufe der Nutzung nie ganz auszuschließen.
Damit ist verbunden, dass in den Vertiefungen eine Fluidbenetzung verbleibt, die
ebenfalls einen Schmutzeintrag in das Hydrauliksystem begünstigen kann. Durch
die Oberflächengestaltung der Kolbenstange wird dieser Effekt zumindest für den
Neuzustand stark minimiert.
7.1.1 Einfachwirkende Zylinder
Einfachwirkende Zylinder (Abb. 7.2 a) haben nur eine mit Fluid beaufschlagte
Kolbenseite. Dadurch kann nur in einer Richtung Arbeit verrichtet werden. Die
Rückbewegung erfolgt entweder durch eine äußere Kraft, die Eigenmasse oder
durch eine separate Feder. Ein Sonderfall sind Tauchkolbenzylinder (Abb. 7.2 b),
bei denen nur die Kolbenstangenfläche die Hubkraft bestimmt. Demzufolge ergibt
sich unter gleichen Bedingungen gegenüber Zylindern mit Scheibenkolben eine
geringere Hubkraft, aber ein günstigerer mechanischer Wirkungsgrad. Da bei die-
ser Bauart die zusätzliche Führung durch den Kolben wegfällt, ist eine äußere axi-
ale Führung des gesamten Systems unabdingbar.
A1
A2
a b c
Abb. 7.2 Schaltzeichen für einfachwirkende Zylinder. a mit Scheibenkolben b mit Tauch-
kolben (Plunger) c mit Teleskopkolben
Eine weitere Bauart sind Teleskopzylinder (Abb. 7.2 c), bei denen mehrere tele-
skopartig ineinander angeordnete Kolben nacheinander aus- bzw. eingefahren
werden. Diese Bauweise ermöglicht i. Allg. nur eine diskontinuierliche Arbeits-
geschwindigkeit. Das Absenken des Teleskopkolbens wird durch seine Eigen-
masse oder eine äußere Kraft bewirkt. Teleskopzylinder gibt es als einfach- und
als doppeltwirkende Zylinder. Die Anwendung erfolgt bei sehr beschränkten
Platzverhältnissen oder sehr großen Arbeitslängen.
Beim Gleichlauf-Teleskopzylinder sind die Zylinderräume der einzelnen Stufen
mit zusätzlichen Zylinderringräumen verbunden, die dafür Sorge tragen, dass für
jede Zylinderstufe eine konstante Fläche realisiert wird. Daraus ergibt sich, dass
alle Kolben gleichzeitig mit konstanter Geschwindigkeit bewegt werden, ohne
dass Druck- oder Geschwindigkeitsstöße auftreten.