
die Anpassung an die verfahrensspezifischen Betriebsbedingungen in der Feuer-
verzinkungsindustrie (Nass- und Trockenverzinkungsverfahren) erreicht werden.
In der Feuerverzinkungsindustrie sind, aus Kostengründen, überwiegend aus
Polypropylen (PP) hergestellte Filtermedien im Einsatz. Bei Verzinkungslinien,
deren Oberflächenvorbehandlung (Entfetten, Spülen, Beizen, Spülen, Fluxen und
Trocknen) optimal arbeitet, kann gegebenenfalls auch Polyester (PE) als Filterme-
dium eingesetzt werden. Die Eigenschaften der entstehenden luftverunreinigenden
Stoffe sind bestimmend für das einzusetzende Filtermedium. Dabei ist zu
berücksichtigen, ob hygroskopische, öl- oder fetthaltige Stäube entstehen können.
6.2.1.3.5 Bemessungsgrundlagen
Rückhaltesysteme in der Oberflächenvorbehandlung
Für die Auslegung von Rückhaltesystemen ist primär der abzusaugende Volumen-
strom maßgebend. Falls erforderlich, sind Volumenströ me bis zu 6000 m
3
h
–1
je m
2
Behälteroberfläche abzusaugen [6.20], fürdiedasRückhaltesystem (naßarbeitender
Abscheider) auszulegen ist. Neben dem abzusaugenden Volumenstrom sind das
Flüssigkeits-/Luft-Verhältnis, der Druckverlust des Abscheiders und der aus diesen
Faktoren resultierende Energieaufwand für die Investitions- und Betriebskosten zu
berücksichtigen. Aus Abb. 6.15 können die charakteristischen Kennwerte für
verschiedene nass arbeitende Abscheidertypen entnommen werden [6.34].
Rückhaltesysteme für die beim Verzinken entstehende Abluft
Die Höhe des erforderlichen abzusaugenden Volumenstromes ist vom Ver-
zinkungsverfahren, von der Art der Erfassung der luftverunreinigenden Stoffe,
von der Geometrie des Verzinkungs-gutes und von dessen Flussmittelbeladung
abhängig. Die in der VDI-Richtlinie 2579 [6.22] unter Ziffer 2.2 aufgeführten
Richtwerte für den erforderlichen abzusaugenden Volumenstrom können nur bei
Idealbedingungen gelten.
Die beim Verzinken entstehenden luftverunreinigenden Stoffe bestehen zu rd.
80% aus Partikeln, die aufgrund ihres Kornspektrums den Feinststäuben zuzu-
ordnen sind. Das bedeutet, dass niedrige Filtrationsflächenbelastungen anzustreben
sind, wie aus der Grafik in Abb. 6.16, ersichtlich ist.
Die Filtrationsflächenbelastung wird durch das Verhältnis des abzusaugenden
Volumenstromes und der dafür erforderlichen Filterfläche bestimmt. Fürden
Einsatz in der Feuerverzinkungsindustrie sind Filtrationsflächenbelastungen
anzustreben, die fürSchlauchfilter1,2m
3
(m
2
min)
–1
und für Patronenfilter
0,25 m
3
(m
2
min)
–1
nicht überschreiten sollten [6.27]. Um eine Schädigung des
Filtermediums zu vermeiden, sollten bis zu 25% höhere Flächenbelastungen
allenfalls nur zeitweise in Kauf genommen werden, da bei länger andauernden,
höheren Flächenbelastungen mit Störungen zu rechnen ist. Die Staubbeladung der
am Verzinkungskessel abgesaugten fremdstoffhaltigen Abluft hängt von der
QualitätderOberflächenvorbereitung, von der Art des Verzinkungsverfahrens
sowie von der Flussmittelzusammensetzung und dem Flussmittelverbrauch ab und
schwankt in der Regel zwischen 100 und 500 m
–3
) [6.27].
Aufgrund der niedrigen (< 1 g m
–3
) Staubkonzentration in der ungereinigten
Abluft (Rohgas) von Feuerverzinkungsanlagen und unter Berücksichtigung der für
6.2 Maßnahmen zur Luftreinhaltung
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