w
J noch eine zusätzliche Dämp-
fungskraft, so ist dieser Dämpfungsanteil in die Diagonale der Matrix C auf den Platz (kk)
zu addieren.
Wie wir somit erkennen, ist der Einbau einer viskosen Dämpfung in den finiten Formalismus
ein leichtes Unterfangen. Der große Nachteil ist dabei, dass die Strukturdämpfungsmatrix C
keinen direkten Bezug mehr zur M- oder K-Matrix aufweist. Dies ist insofern problematisch,
da die so genannte Diagonalisierung von Gl. (9.11), welches einer Entkopplung der Schwin-
gungen gleichkommt, ein wichtiges Lösungsprinzip für die dynamische Strukturanalyse dar-
stellt. Man hat deshalb Abhilfe ersonnen, zu der beispielsweise die Annahme einer struktur-
proportionalen Dämpfung gehört. Vereinfacht setzt man hier die Dämpfungsmatrix als linear
abhängig von der Massen- und Steifigkeitsmatrix in der Form /ARG 88/
MKC ED (9.28)
an.
Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist darin zu sehen, dass mit der Diagonalisierung von K
oder M, wie später gezeigt werden wird, auch die C-Matrix diagonalisiert wird. Für die
Parameter D und E sind entweder Erfahrungswerte einzusetzen oder geeignete Variationen
zu machen. In der Literatur werden für diese Parameter Größenordnungen von 2-5 % für
Strukturdämpfung
*)
, bis 8 % für Reibungsdämpfung bei Metallstrukturen und bis 20 % für
aktive Dämpfungselemente angegeben.
9.4 Eigenschwingungen ungedämpfter Systeme
9.4.1 Gleichungssystem
Im folgenden Kapitel wollen wir uns mit der Bestimmung der Eigenfrequenzen und Eigen-
vektoren (Modalanalyse) von ungedämpften Schwingungssystemen auseinandersetzen.
Diese Aufgabe ist insofern grundlegend, da bei den so genannten modalen Verfahren zur Er-
mittlung der dynamischen Antwort erzwungener Schwingungen die Eigenvektoren eine
grundlegende Rolle spielen. Des Weiteren geben uns auch die Eigenfrequenzen eine
wichtige Information über das Systemverhalten unter Anregung. Die Bewegungsgleichung
eines ungedämpften Schwingungssystems lautet:
0UKÜM . (9.29)
Dies ist vom Typ her eine homogene lineare DGL mit konstanten Koeffizienten, für die ge-
wöhnlich der Lösungsansatz
t
p
eXU
**)
(9.30)
*)
Anmerkung: Formel von Lehr für gedämpfte Eigenfrequenz Z[ Z
2
D
1 ([ = 0,02-0,05 bei Me-
tallen)
**)
Anmerkung zur Differenziation von Gl. (9.30): UXÜUXU
2
p
p
e
2
p,p
p
ep
tt