9 FEM-Ansatz für dynamische Probleme 202
9 FEM-Ansatz für dynamische Probleme
Zuvor wurde die Anwendung der Finite-Element-Methode in der Elastostatik begründet.
Viel mehr Probleme des Maschinen- und Fahrzeugbaus sind aber dynamischer Natur, d. h.
zeitabhängigen Belastungen F(t), p(t) und/oder q(t) unterworfen. Demzufolge sind auch die
auftretenden Verschiebungen u(x, y, z; t), v(x, y, z; t), w(x, y, z; t) nicht nur Funktionen des
Ortes, sondern auch der Zeit. Zwangsläufig gilt dies dann auch für die Verzerrungen İ (x, y,
z; t) und die Spannungen ı (x, y, z; t). Unter Berücksichtigung dieser Verhaltensweise wol-
len wir nachfolgend einige einfache Grundprobleme der Dynamik und deren Bearbeitung
mit der Finite-Element-Methode (s. auch /PRZ 68/) aufgreifen.
9.1 Virtuelle Arbeit in der Dynamik
In Bild 9.1 sei ein beliebiger elastischer Körper unter verschiedenen periodischen Kräften
dargestellt. Durch diese Art der Krafteinwirkung wird der Körper in einen Schwingungs-
zustand versetzt, wodurch die Verschiebungen zeitabhängig werden.
x, u
y, v
F
(x, y; )
t
p
(x, y; )
t
q
(x, y; )
t
p
x
p
y
J
u
.
.
U
ü
.
J
v
.
.
U
v
.
.
.
»
¼
º
«
¬
ª
k
k
k
v
u
d
Bild 9.1: Beliebiger Körper unter dynamischer Lasteinwirkung
Ein Körper ist bekanntlich dann im statischen Gleichgewicht, wenn die innere virtuelle
Arbeit
³
G
V
t
i
dVįW ıİ (9.1)
und die äußere virtuelle Arbeit
0dįdVįįW
0
t
t
V
t
a
qupuFu G
³³
(9.2)