7.3 Platten-Elemente
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Setzt man jetzt weiter für das Beulproblem das Prinzip der virtuellen Arbeit an, so gilt
GG GW= W W
BR
*)
(7.152)
oder für ein Element die Steifigkeitsbeziehung
dkkp
GB
. (7.153)
Hierin wird mit
B
k
gemäß Gl. (7.132) die normale Biegesteifigkeitsmatrix bezeichnet.
Mit diesem Elementzusammenhang kann dann auch in bekannter Weise der Systemzusam-
menhang
PUKK
GB
(7.154)
hergestellt werden.
Wie das allseits bekannte Knicken stellt auch Beulen ein Instabilitätsproblem dar. Eigenart
jedes Instabilitätsproblems ist, dass nach dem ersten Eigenwert einer Bauform (erster mög-
licher Verformungszustand) gefragt wird, wobei die Größe der äußeren Kraft keine Rolle
spielt. Im vorliegenden Fall sind mit
n,n
xy
und q dennoch äußere Lasten vorhanden. Mit
proportionalem Anwachsen dieser Lasten um
OOOnnq
xy
,,
wird jedoch die Ausbiegung
größer werden, weil sich die geometrische Steifigkeit ändert. In diesem Fall ist also das
folgende spezielle Eigenwertproblem
0UKK O
GB
(7.155)
zu lösen. Ein Ausbeulen der Platte tritt somit ein, wenn für ein bestimmtes O eine nichttrivi-
ale Lösung von Gl. (7.155) existiert. Der niedrigste Load-Faktor O ergibt dann die kleinste
Beullast. Für die Lösung von Eigenwertproblemen der vorstehenden Art gibt es numerische
Standardlöser, die nach Umformung der vorliegenden Gleichung rezeptmäßig anwendbar
sind. Um diese Grundform zu erreichen, machen wir zuerst wieder von der Dreieckzerlegung
(s. auch Gl. (5.104)) bei der Matrix
LLK
t
G
(7.156)
Gebrauch. Als Nächstes multiplizieren wir die Gl. (7.148) von links mit der inversen trans-
ponierten Dreieckmatrix und Klammern noch geeignet aus, sodass folgende Gleichung
0ULILKL
¸
¹
·
¨
©
§
Ȝ
1
B
1
t
(7.157)
bzw. die Universalform
*)
Anmerkung: Gesamtbiegezustand minus Anfangsdurchbiegung = Verformungsarbeit