262 Kapitel 5. Regelungen f
¨
ur lineare und nichtlineare Regelstrecken
mit α(z)=L
n
a
c(t
−1
(z)) und β(z)=L
b
L
n−1
a
c(t
−1
(z)).
Der Entwurf eines Gleitzustandsreglers mit der Schaltfl
¨
ache s(z)=0ge-
schieht
¨
ahnlich wie im linearen Fall. Wir verwenden wieder den Ansatz
˙s(z)=−q sgn(s(z)) − ks(z) (5.56)
von Gao und Hung. Dieser, wir erinnern uns, stellt sicher, dass die Trajektorien
z(t) die Schaltfl
¨
ache in endlicher Zeit erreichen. Es gilt q>0 und k>0.
Unter Verwendung von ˙s(z) = grad
T
s(z)· ˙z und Gl. (5.55) sowie Gl. (5.56)
ergibt sich f
¨
ur das Regelgesetz
u(z)=−
grad
T
s(z) · ˜a(z)+q sgn(s(z)) + ks(z)
grad
T
s(z) ·
˜
b(z)
.
F
¨
ur den Fall einer Schalthyperebene s(z)=r
T
z = 0 vereinfacht es sich zu
u(z)=−
r
T
˜a(z)+q sgn(r
T
z)+k r
T
z
r
T
˜
b(z)
. (5.57)
Setzen wir nun r
T
=[r
1
r
2
··· r
n−1
1], so gilt f
¨
ur Gl. (5.57)
u(z)=−
r
1
z
2
+ ...+ r
n−1
z
n
+ k r
T
z + α(z)+q sgn(r
T
z)
β(z)
. (5.58)
Eingesetzt in die Regelstrecke (5.55) ergibt sich so f
¨
ur den Regelkreis
⎡
⎢
⎢
⎢
⎣
˙z
1
.
.
.
˙z
n−1
˙z
n
⎤
⎥
⎥
⎥
⎦
=
⎡
⎢
⎢
⎢
⎣
z
2
.
.
.
z
n
−kr
1
z
1
− (r
1
+ kr
2
)z
2
− ...− (r
n−1
+ k)z
n
⎤
⎥
⎥
⎥
⎦
−
⎡
⎢
⎢
⎢
⎣
0
.
.
.
0
q sgn(r
T
z)
⎤
⎥
⎥
⎥
⎦
.
Dieser Regelkreis ist frei von Nichtlinearit
¨
aten der Regelstrecke. Weiterf
¨
uhren-
des, z. B. f
¨
ur nichtlineare MIMO-Systeme, findet sich in [33, 58, 145, 170].
5.2.7 Beispiel optischer Schalter
Wir entwerfen im Weiteren einen Gleitzustandsregler f
¨
ur einen optischen
Schalter. Dieser ist als mikro-elektro-mechanisches System, abgek
¨
urzt MEMS,
ausgelegt und dient dazu, die Lichtbahn zwischen verschiedenen Lichtwellen-
leitern umzuschalten [24, 141]. So ist es m
¨
oglich, ein optisches Signal ohne
Wandlung in ein elektrisches und wieder zur
¨
uck von einem Lichtwellenleiter
in einen anderen zu leiten.
Das Bild 5.20 zeigt den Aufbau eines solchen optischen Schalters. Der
Kammantrieb wandelt eine elektrische Spannung v, die das Eingangssignal
des Schalters bildet, in eine translatorische Ver
¨
anderung der Position x
1
eines