4.1. Gain-scheduling-Regler 169
Die Interpolation zwischen den Stellgr
¨
oßen u
R
(ρ
i
)+Δu
i
der einzelnen
Regler erfolgt z. B. auf Basis des gewichteten Mittelwertes, der die Gleichung
des Gain-scheduling-Reglers
u =
p
i=1
μ
i
(β) · (u(ρ
i
)+Δu
i
)
p
i=1
μ
i
(β)
(4.4)
liefert. Die Gewichtungsfunktionen 0 ≤ μ
i
(β) ≤ 1 sind im Arbeitspunkt
β = ρ
i
identisch eins und nehmen zum Rand des G
¨
ultigkeitsbereiches, der zu diesem
Arbeitspunkt geh
¨
ort, stetig bis auf null oder n
¨
aherungsweise null ab. Eine
Funktion, die diese Eigenschaft besitzt, ist beispielsweise die mehrdimensio-
nale Gauß-Funktion
μ
i
(β)=e
−||Σ(β−ρ
i
)||
2
. (4.5)
Die l × l Matrix Σ ist z. B. eine Diagonalmatrix
Σ =
⎡
⎢
⎢
⎢
⎣
1
2σ
2
1
··· 0
.
.
.
.
.
.
.
.
.
0 ···
1
2σ
2
l
⎤
⎥
⎥
⎥
⎦
.
Durch die Matrix Σ erh
¨
alt jede Koordinatenrichtung des Schedulingvektors
β eine eigene Skalierung mittels 1/(2σ
2
j
). So k
¨
onnen nicht nur, wie in Bild 4.1,
Kreise als Niveaulinien der Funktion (4.5) ausgeformt werden, sondern auch
Ellipsen.
Normalerweise legt man die Funktionen μ
i
(β) durch geeignete Wahl von
σ
k
so aus, dass sie f
¨
ur β = ρ
j
mit i = j alle nahezu null und mit i = j
identisch eins sind. Dann reduziert sich f
¨
ur i = j Gl. (4.4) auf
u ≈
μ
i
(ρ
i
) · (u
R
(ρ
i
)+Δu
i
)
μ
i
(ρ
i
)
= u
R
(ρ
i
)+Δu
i
, (4.6)
d. h., im Arbeitspunkt i wird nur der zu ihm geh
¨
orige Regler Δu
i
aktiv.
Zwischen den Arbeitspunkten dagegen wird ein gewichteter Mittelwert der
einzelnen Reglerausgangsgr
¨
oßen u
R
(ρ
i
)+Δu
i
gebildet. Bild 4.3 illustriert
dies.
Das Interpolationsgesetz (4.4) besitzt die oftmals g
¨
unstige Eigenschaft,
dass f
¨
ur den Fall eines Vektors β, der außerhalb der betrachteten g
¨
ultigen