146 Kapitel 3. Regelungen f
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ur lineare Regelstrecken
t
y
zeitoptimal
linear
strukturvariabel
Bild 3.28: Vergleich der Sprungant-
worten linearer, strukturvariabler und
zeitoptimaler Regelungen.
u
t
u
max
−u
max
zeitoptimal
linear
Bild 3.29: Typische Stellgr
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oßenver-
l
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aufe von linearen und zeitoptimalen
Regelungen.
umschaltet. Dies geschieht so, dass im Verlauf einer Ausregelung auf immer
st
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arkere Regler umgeschaltet wird. Das Ergebnis der Auswahlstrategie h
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angt
vom jeweils erreichten Systemzustand ab, wie in Bild 3.25 gezeigt.
Betrachtet werden dabei im Allgemeinen lineare Regelstrecken. Die ein-
zelnen Regler k
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onnen linear oder nichtlinear sein. Meistens sind sie linear. In
jedem Fall ist der Regelkreis aufgrund der Umschaltung nichtlinear.
Die G
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ute einer parameter- oder strukturumschaltenden Regelung wird
durch drei Faktoren bestimmt: die Anzahl l der Regler, die Art und Auslegung
der Regler und die Auswahlstrategie. Dabei ist die erzielbare Regelg
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ute prinzi-
piell umso gr
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oßer, je mehr Regler in zeitlich m
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oglichst dichter Folge verwendet
werden.
Die Umschaltung muss nicht, wie in obigem einfachen Beispiel, an einer
Schaltgeraden erfolgen. Sie kann auch an anderen Kurven oder, im H
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oher-
dimensionalen, an verschiedenen Fl
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achentypen erfolgen. Beispielsweise ge-
schieht die Umschaltung bei der im n
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achsten Abschnitt beschriebenen Re-
gelung auf der Basis von Ellipsoiden.
Wie schon erw
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ahnt, nimmt die erzielbare Regelg
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ute einer umschaltenden
Regelung ohne Gleitzustand mit der Anzahl ihrer Regler zu. Das legt den
Gedanken nahe, m
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oglichst viele Regler und in letzter Konsequenz eine unend-
liche Zahl von Reglern zu verwenden. Dann erfolgt die Regler
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anderung nicht
mehr durch Umschalten zwischen den Reglern, sondern durch eine stetige
Verstellung der Reglerparameter in dem Regelgesetz
u = k(x,p),
wobei
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uber den stetig von x abh
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angigen Auswahlparameter
p = p(x)
das Regelgesetz variiert wird. Diese Klasse von Regelungen bezeichnet man
auch als weiche strukturvariable Regelungen [3, 27, 54, 77, 113], die als syste-
matische Weiterentwicklung und Verbesserung schaltender Regelungen ange-
sehen werden k
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onnen. In Bild 3.30 ist die Struktur solcher Regelungen darge-
stellt.