88 Kapitel 2. Grenzzyklen und Stabilit
¨
atskriterien
mit der steuer- und beobachtbaren, zeitinvarianten Regelstrecke G(s).Erf
¨
ullt
die lineare Regelstrecke die Bedingungen
(1) G(s) ist stabil und
(2) Re {G(jω)} > 0 f
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ur alle ω ≥ 0
und erf
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ullt die nichtlineare R
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uckf
¨
uhrung die Popov’sche Integralungleichung
(3)
t
0
v(τ)y(τ) dτ ≥−ε
2
0
f
¨
ur alle t ≥ 0,
dann und nur dann ist der Regelkreis asymptotisch hyperstabil.
In den meisten praktischen F
¨
allen wird die Bedingung (2) des obigen Satzes
nicht erf
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ullt sein. Man kann aber auch diesen Fall behandeln, indem man die
Ortskurve soweit nach rechts verschiebt, bis G(s) vollst
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andig in der rechten
Halbebene liegt. Bild 2.52 illustriert dies. Dies ist m
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oglich, indem man
˜
d als
k
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unstlichen Durchgriff zur Streckenbeschreibung gem
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aß
˜
G(s)=
˜
d + G(s)
addiert. Damit dabei der Regelkreis in seinem Verhalten unver
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andert bleibt,
muss man den k
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unstlichen Durchgriff der Strecke durch eine R
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uckkopplung
bei der Nichtlinearit
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at wieder aufheben. Bild 2.53 zeigt im Teilbild (a) den
entsprechenden Regelkreis und die neue Nichtlinearit
¨
at im Teilbild (b), die
durch den k
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unstlichen Durchgriff entstanden ist.
Man hat nun die nichtlineare R
¨
uckf
¨
uhrung
v = F {ˆy + v
˜
d, t} (2.11)
zu untersuchen. Es entsteht also eine neue Nichtlinearit
¨
at, die in die Po-
pov’sche Integralungleichung einzusetzen ist. Leider ist die nichtlineare Funk-
tion (2.11) implizit in v.F
¨
ur die Auswertung der Popov’schen Integralglei-
chung ben
¨
otigen wir den Zusammenhang zwischen v und ˜y aber im Allgemei-
nen in expliziter Form. Leider l
¨
asst sich Gl. (2.11) nicht in jedem Fall in eine
explizite Form bringen. Die Auswertung der Popov’schen Integralgleichung
kompliziert sich dann.
ImIm
ReRe
˜
d
˜
d
Bild 2.52: Verschiebung der Ortskurve G(jω)um
˜
d.