2.2. Absolute Stabilit
¨
at 67
u =0· e
einen Regelkreis ergeben, der nicht global asymptotisch stabil ist. Es bedarf
mindestens einer Verst
¨
arkung ε,also
u = ε · e,
um den Kreis zu stabilisieren.
Die Unterscheidung zwischen den Sektoren [0,K] und [ε, K]hatdesWei-
teren Auswirkungen auf die behandelten Kennlinien u = f(e). So gibt es
Kennlinien, die zwar in [0,K] aber nicht in [ε, K] liegen. Dies ist auch der
Fall, wenn ε>0 beliebig klein sein darf. Zur Erl
¨
auterung betrachten wir zwei
Beispiele. Im ersten, dargestellt in Bild 2.22, strebt die Kennlinie u = f (e)
mit e →∞gegen null, erreicht den Wert null aber nicht. Offensichtlich gibt
es keinen Sektor [ε, K], dessen Gerade u = ε ·e die Kennlinie nicht schneidet.
Im zweiten Beispiel, illustriert in Bild 2.23, strebt
u =sgn(e)
|e|
mit e →∞gegen ∞,jedochschw
¨
acher als irgendeine Gerade u = ε · e.So
wird auch hier die Kennlinie u =sgn(e)
|e| in keinem Sektor [ε, K] liegen.
u
e
Bild 2.22: Kennlinie, die f
¨
ur e →∞
gegen null strebt.
u
e
Bild 2.23: Kennlinie, die f
¨
ur e →∞
gegen ∞ strebt.
Die Einschr
¨
ankung auf Sektoren [0,K] anstelle [K
1
,K
2
] ist nur scheinbar.
Denn durch eine Umformung des betrachteten Regelkreises aus Bild 2.18, bei
dem wir den Sektor [K
1
,K
2
]betrachten,l
¨
asst sich erreichen, dass K
1
= 0 gilt.
Und zwar f
¨
ugt man zwei Faktorglieder mit der Verst
¨
arkung K
1
, wie in Bild
2.24 gezeigt, in den Regelkreis ein. Ersichtlich heben sich beide Faktorglieder
in ihrer Wirkung auf, so dass man den Regelkreis nicht ver
¨
andert hat. Man
fasst nun die Teilsysteme zusammen und erh
¨
alt den Regelkreis des Bildes 2.25.
Somit hat man f
¨
ur diesen umgeformten Regelkreis als Sektor
[K
1
− K
1
,K
2
− K
1
]=[0,K = K
2
− K
1
]
zu betrachten. Durch diese Transformation k
¨
onnen des Weiteren instabile Re-
gelstrecken stabilisiert werden, so dass das Kriterium von Popov auch auf
solche Regelstrecken anwendbar ist.