6 Pumpen und Motoren
Zu den hydraulischen Verdrängermaschinen (Hydromaschinen) gehören Pumpen
und Motoren. Beide arbeiten nach dem Verdrängerprinzip und haben in der Regel
den gleichen konstruktiven Aufbau. Pumpen können als Motoren arbeiten und
umgekehrt, wenn der Flüssigkeitsstrom entsprechend gesteuert wird. Durch den
Unterschied in der Wirkungsrichtung gilt für Hydropumpen, dass sie mechanische
in hydraulische Leistung umwandeln und Hydromotoren hydraulische Leistung in
mechanische Leistung zurückwandeln. Beide sind gekennzeichnet durch das geo-
metrische Verdrängungsvolumen V.
Der theoretische Volumenstrom Q
th
, der je Zeiteinheit durch diese Maschinen
strömt, ergibt sich aus der Gl. (6.1), mit der Drehzahl n und den Verdrängungs-
volumen V
nVQ
th
.
(6.1)
Die Pumpe saugt die Hydraulikflüssigkeit an und verdrängt diese in das Leitungs-
system. Durch die Widerstände, die der strömenden Flüssigkeit entgegenwirken,
baut sich im gesamten Hydrauliksystem ein Druck auf. Damit wird deutlich, dass
sowohl bei Schwankungen der äußeren Last an Zylindern oder Motoren, als auch
bei Veränderungen des Volumenstromes und/oder der Viskosität der Hydraulik-
flüssigkeit, sich unmittelbar schwankende Drücke einstellen.
Erwähnenswert ist, dass mit Freikolbenmaschinen (Brennkolbenpumpe), die ei-
ne direkte Energieumwandlung von thermischer über mechanische in hydraulische
Energie ermöglichen, Forschungsprojekte betrieben werden. Da diese Maschinen
immer im optimalen Betriebspunkt laufen, sind energetische Effekte zu erwarten
[6.1]. Es handelt sich dabei nicht um reine hydraulische Systeme, die hydraulische
Energie wird aber letztlich durch hydraulische Verdrängereinheiten bereitgestellt.
6.1 Einteilung
Grundsätzlich gibt es die nachfolgend dargestellten Möglichkeiten der konstrukti-
ven Einteilung von Verdrängereinheiten:
Umlaufverdränger-(Drehkolben-)maschinen
Umlaufverdrängermaschinen fördern die Hydraulikflüssigkeit durch Drehung von
Zahnrädern, Kammern oder Zellen. Zu den bekanntesten Bauarten gehören Zahn-
radmaschinen, Schraubenmaschinen und Flügelzellenmaschinen. Letztere gibt es
mit variablem und konstantem Verdrängungsvolumen.
D. Will, N. Gebhardt (Hrsg.), Hydraulik,
DOI 10.1007/978-3-642-17243-4_6, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2011