236 9 Optimierung
gen ersetzt.
z
∗
i
= z
i,max
+
∑
min(0,c (x, z))
Verletzung → c(x , z) < 0 (9.13)
Dadurch wird sichergestellt, dass die Individuen mit Verletzung mindestens ei-
ner Randbedingung schlechtere Zielgrößenwerte aufweisen als die Individuen, die
keine Verletzung aufweisen. Dieses führt zu einer automatischen Bevorzugung der
Individuen ohne Verletzung.
9.4.4 Ausgewählte Verfahren (NSGA-II und ε-MOEA)
Die erfolgreichen und weit gefächerten Einsatzmöglichkeiten genetischer Optimie-
rungsverfahren haben dazu geführt, dass eine Vielzahl verschiedener Algorithmen
entwickelt wurden. Bekannte Verfahren sind unter Anderen: VEGA [162, 163], HL-
GA [101], MOGA [58, 57], NPGA [73], SPEA(2) [202, 203, 200, 201], NSGA-
II [30, 35, 129], PAES [89], PESA [24] und ε-MOEA [34].
Im Rahmen dieser Arbeit werden exemplarisch die Verfahren NSGA-II und ε-
MOEA kurz dargestellt wurden.
NSGA-II (Non-dominated Sorting Genetic Algorithm)
Das Verfahren NSGA-II findet sich in vielen kommerziellen und freien Optimie-
rungstools [30, 35, 129]. Der prinzipielle Ablauf dieses Verfahrens besteht aus den
folgenden Schritten:
1. Wähle n
g
zufällige Individuen, welche die Start-Generation G
0
bilden
2. Bestimme den Rang und die Crowding Distance (CD) für jedes der n
g
Ind.
3. Wähle geeignete Eltern E
i
aus der aktuellen Generation G
i
mittels Rang und CD
4. Berechne Kinder K
i
durch Kreuzung der Eltern und anschließender Mutation
5. Bestimme Rang und CD für alle Individuen (G
i
∪K
i
)
6. Erzeuge eine neue Generation G
i+1
mittels Rang und CD aus G
i
∪K
i
7. Weiter bei Schritt 3, wenn Abbruchbedingung der Optimierung nicht erfüllt ist
Im Initialisierungsschritt des NSGA-II werden n
g
zufällige Individuen ausge-
wählt, welche die erste Generation G
0
bilden. Zur Beurteilung und Vergleich der
einzelnen Individuen wird der Rang und die Crowding Distance (CD) jedes einzel-
nen Individuums bestimmt.
Zur Bestimmung des Rangs eines Individuums werden alle Individuen in Gren-
zen (Fronten) eingeteilt (Abbildung 9.14). Der Rang eins enthält dabei alle Indivi-
duen der aktuellen Pareto Grenze, also alle Individuen, die nicht von einem anderen
Individuum dominiert werden. In Rang zwei befinden sich alle Individuen, die auf
der Pareto Grenze liegen, wenn alle Individuen des Rangs eins entfernt und somit
nicht berücksichtigt werden. Alle weiteren Ränge enthalten entsprechend die Indi-
viduen, welche auf der Pareto Grenze liegen, wenn alle Individuen der vorherigen