hohem täglichen Öleintrag bzw. großem täglich auszutauschenden Badvolumen
wirtschaftlich. Das Spülwasser kann hier ebenfalls in den Reiniger gegeben werden.
Für diese Technologie wurden Industriereiniger mit einer Tensidkombination
entwickelt, die zwar eine gute Benetzung, jedoch nur eine mäßige Emulgierung
besitzen und daher das Fett/Öl leicht aufrahmen lassen.
Aus einer Vielzahl vorgeschlagener Trennverfahren sind für die in Feuerver-
zinkereien zur Anwendung kommenden Verfahrenslösungen nur die Schwer-
kraftabscheider und mechanischen Filter von Bedeutung. Zentrifugalseparatoren
sind wegen des hohen Anlagenpreises von 25–50 T € nur fürhoheDurch-
satzleistungen wirtschaftlich [3.7, 3.33, 3.41–3.45]. Bei einer Optimierung aller
Verfahrensschritte, beginnend bei den Fertigungsprozessen der Teile bis zur
Entfettung kann sogar das beim Recycling anfallende Öl wieder in der Fertigung
eingesetzt werden. Die Ausführungen in Abschnitt 3. zur Standzeitverlängerung der
Entfettungslösungen und zum wirtschaftlichen Spülen zeigen mehrere rationelle
und umweltfreundliche Technologien auf, wozu Tab. 3.9 eine Hilfe zur Auswahl
bietet.
3.3.2
Biologische Reinigung
In den letzten zehn Jahren kommen in Feuerverzinkereien auch biologische
Reinigungsverfahren zur Anwendung. Bei diesem Verfahren kommt im Anschluss
aneinealkalischeEntfettungeinebiologischeEntfettungsspüllösung zur An-
wendung. Der Behälter mit dieser Spüllösung stellt einen Bioreaktor dar, in dem die
SpülwasserqualitätdurchdieAktivität von Mikroorganismen erhalten wird, sodass
weder die Entfettungslösung noch ein ölhaltiger Schlamm zu entsorgen ist. Hierbei
werden die Kenntnisse der Betreiber von Erdölförderstätten genutzt [3.46, 3.47,
3.48].
Die in die biologische Entfettungsspüllösung eingetragenen organischen Verun-
reinigungen (Fette, Öle, Tenside) werden von Mikroorganismen weitgehend
verzehrt. Feststoffe (Eisenoxide, Kieselsäure, Biomasse) werden aus der Verfahrens-
lösung über eine kontinuierliche, parallel geschaltete Abscheideanlage (Lamellen-
klärer) ausgetragen und von Zeit zu Zeit in einer Kammerfilterpresse auf-
konzentriert.
Voraussetzung für den Betrieb der biologischen Entfettungsspüllösung ist das
Einhalten konstanter verfahrenstechnischer Parameter, wie:
I
Temperatur, Regelung über Thermostate,
I
pH-Wert, Einstellung mit saurer, bzw. alkalischer „BIO-
Lösung“. Diese enthält auch die fürdieMikroorganismen
notwendigen Nährstoffe.
I
Sauerstoffgehalt, Versorgung durch Eindüsen von Luft (z. B.
mittels Seitenkanalverdichter).
DiePraxishatgezeigt,dassdiealkalischeVorentfettungunddiebiologischeSpülung
zusammen eine Entfettungskaskade ergeben. Neben dem Abbau der aus der
alkalischen Vorentfettung abgelösten und emulgierten Fette findet durch das
3 Technologie der Oberflächenvorbereitung
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