
höheren Wachstumsgeschwindigkeiten des Zinküberzuges kommt und damit
dickere, zum Teil auch raue, graue Zinküberzüge entstehen können, verbunden mit
einem höheren Zinkverbrauch (abhängig von der Zusammensetzung des Stahls, der
Zinkschmelze sowie deren Temperatur) [3.4, 3.8, 3.11,c 3.19 bis 3.26].
Stahlteile mit inhomogener Oberfläche, die Schalen, Schuppen, Risse, Dopplun-
gen, Zunder- und Rostnarben usw. aufweisen, sollten bereits vor der Oberflächen-
vorbereitung aussortiert werden. Sie können in den üblichen chemischen
Verfahrenslösungen einer Feuerverzinkerei nicht entfernt werden und bleiben
daher nach der Beschichtung im Zinküberzug erkennbar bzw. können dadurch erst
sichtbaroderaberverstärkt sichtbar werden.
Brennschnitte verändern die Stahlzusammensetzung und Struktur des Stahls in
der Wärmeeinflusszone in der Weise, dass die nach DIN EN ISO 1461 geforderten
Schichtdicken mitunter nur schwer erreicht werden können. Zur Sicherstellung der
geforderten Schichtdicken im Bereich der Brennschnittflächen sollten diese vor dem
Verzinken bearbeitet werden.
3.2
Mechanische Oberflächenvorbereitungsverfahren
In Feuerverzinkereien werden mechanische Vorbereitungsverfahren vor allem zum
Entfernen von Schweißschlacke, starken Rost- und Zunderschichten, sowie Sand-
und Graphitrückständen angewendet. Durch entsprechende Parameterwahl beim
Strahlmittel und der Strahlanlage (vor allem Strahlmitteldurchmesser und dessen
Abwurfgeschwindigkeit) kann die Rauheit der Stahloberfläche (Rys) so beeinflusst
werden, dass diese nicht über 40 µm ansteigt [3.5, 3.11, 3.20].
3.2.1
Reinigungsstrahlen
Nach DIN 8200 sind Strahlverfahren Fertigungsverfahren, bei denen Strahlmittel
(als Werkzeuge) in Strahlgeräten unterschiedlicher Strahlsysteme beschleunigt und
zum Aufprall auf die zu bearbeitende Oberfläche eines Werkstückes, des so
genannten Strahlgutes, gebracht werden. Strahlverfahren werden durch Angabe des
verwendeten Strahlmittels, der Beschleunigungsart (Strahlsystem) und nach dem
Ziel des Strahlvorgangs (Strahlzweck) eingeteilt und benannt. Am gebräuchlichsten
ist die Einteilung nach dem Strahlzweck. Als wirtschaftliche Verfahren haben sich
das Strahlen in Schleuderrad- und Druckluftstrahlanlagen (DIN EN ISO 8504–2) mit
metallischen oder mineralischen Strahlmittel nach DIN EN ISO 11124–1bis-4bzw.
DIN EN ISO 11126–1, -3 bis -8 bewährt.
Für die Wirtschaftlichkeit sind vor allem die Wahl des Strahlmittels (Hartguss,
Stahlguss, Stahldrahtkorn, NE-Metalle) und des Strahlsystems ausschlaggebend
(Druckluftstrahlen, Schleuderradstrahlen), wobei letzteres das effektivste ist. Die
Reinigungsleistung kann nach der Formel k =
m
⁄2 v
2
berechnet werden. Die Formel
zeigt, dass die Geschwindigkeit v mit dem Quadrat und die Masse m nur einfach in
die kinetische Energie k eingeht und damit die Strahlleistung vor allem durch die
3 Technologie der Oberflächenvorbereitung
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