
5.11
Krananlagen
Wie aus den Abb. 5.1–5.4 hervorgeht, hat man den Materialfluss in der Verzinkerei
derart verbessert, indem zusätzlich zu den altbewährten Brückenkranen und
Einschienenkatzen z. B. Konsolkrane, Verschiebebrücken mit starr verbundenen
Doppelkatzen, Ringbahnen, Portalkrane, Halbportalkrane sowie Kettenförderer und
Hubbühnen eingesetzt werden. Vor Jahren war es nicht üblich, Ringbahnen in einer
Stückverzinkungsanlage einzusetzen. Heute entscheiden sich viele Verzinkereien
zu dieser Version. Oftmals ist man zu dieser Version gezwungen, wenn man an die
relativ einfache, längsstehende Einhausung denkt. Die Ringbahn – es kann sich auch
um ein Einschienen-Verschiebesystem handeln – überdeckt den Trockenofenaus-
gang, den Verzinkungsofen und die Ablagestelle, z. B. einen Kettenförderer. Dieses
Kransystem lässt sich weitgehend automatisieren, d. h. mittels Automatikhaken wird
die Traverse aus dem Trockenofen entnommen und fährt, falls eine Freigabe
vorliegt, in die Zinkbadeinhausung. Die Funktionen Öffnen und Schließen der
Klapptüren und Arbeitstüren an der Einhausung sowie die Ansteuerung der
Filteranlage (Ventilator-Hochlauf) lassen sich über eine speicherprogrammierbare
Steuerung, SPS, ansteuern. Das Gleiche gilt für das Weiterfahren bis zur Traversen-
Ablegestelle und das Leerfahren des Katzpaares bis zum Trockenofen.
Für Wartungsarbeiten an Katzpaaren bietet sich z. B. die Einhausung an. Mit
geringem Aufwand kann eine Aufstiegsleiter und ein Wartungspodest angebaut
werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, in die Ringbahn eine Wartungsstrecke
einzubauen. Die Ringbahn hat den Vorteil, dass sich in deren Scheitelpunkt
zwangsläufig eine 90 °-Drehung der Traversen einstellt und mit Hilfe eines
Kettenförderers die Traversen quer zur Halle transportiert und entladen werden
können. Bei der Planung der Krananlagen sollte man darauf achten, so wenig wie
möglich mechanische Verriegelungen vorzusehen. Störungen an den Krananlagen
führen zu einem teuren Produktionsstopp. Neben der normalen Flurbedienung
können die Krananlagen auch mit Funksteuerung ausgerüstet werden. Dieses
Steuerungssystem hat sich auch in Verzinkereien bewährt.
Anpassung von Krananlagen an den Verzinkerei-Betrieb
Transportsysteme sind in allen Feuerverzinkereien einer hohen korrosiven
Belastung ausgesetzt. Durch den rauen Betrieb und durch au
ßerordentli
ch hohen
Materialumschlag sind Transportsysteme zudem mechanisch extrem belastet.
Hierbei ist es um so wichtiger, dass bei der Auswahl neuer Geräte eine solide, den
Belastungen entsprechende Ausführung gewählt wird. Die nachstehende Auflistung
gibt wieder, in welchen Bereichen eine besondere technische Anpassung der
Transportsysteme an die Bedingungen des Betriebes in einer Feuerverzinkerei
angepasst werden sollte/muss. Durch zusätzliche Ausrüstung können Schäden an
den Transportsystemen vermieden werden, es kommt seltener zu Funktions-
beeinträchtigungen, der Materialverschleiß wird reduziert. Die nachstehenden
Anforderungen können reduziert werden, wenn die Einsatzbedingungen in der
Halle durch Belüftungs- oder Einhausungsmaßnahmen erheblich verbessert
werden.
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