5 Das Konzept der Finite-Element-Methode
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was wieder zu den beiden Gleichungen
sssusus
susuuuu
,
UKUKF
UKUKF
(5.98)
führt. Da vielfach an den Auflagern vorgeschriebene Verschiebungen 0U
s
existieren,
vereinfachen sich die Beziehungen zu
uuuu
FUK (5.99)
und
u
1
uusuusus
FKKUKF
. (5.100)
Will man diesen Formalismus nun programmtechnisch realisieren, so sind im Wesentlichen
die folgenden Schritte durchzuführen:
Durchnummerierung aller Knoten der Struktur und Festlegung der Randbedingungen
(d. h. Knoten-Nr. und Richtung).
Entsprechend der auftretenden Freiheitsgradanzahl kann der Speicherplatz für die Ge-
samtsteifigkeitsmatrix
K reserviert werden.
Über die Anzahl der Randbedingungen ist weiter bekannt, welche Speicherplätze die
Untermatrizen
uu
K und
su
K einnehmen werden.
Die Matrix K wird aufgefüllt, in dem die randbedingungsbehafteten Freiheitsgrade an das
Ende der Matrix umgespeichert werden. Damit liegen alle Untermatrizen
,,
usuu
KK
sssu
, KK vor.
Danach können die Gleichungssysteme (5.97) und (5.98) ausgewertet werden.
Die erforderlichen Auffüll- und Umspeicheroperationen sind mit den geläufigen Program-
miersprachen FORTRAN und C relativ einfach durchführbar.
5.4.4 Sonderrandbedingungen
Neben den zuvor eingeführten einfachen Festlagerrandbedingungen wird man in der Praxis
auch auf andere Randbedingungen stoßen. Im Wesentlichen werden dies die im nachfolgen-
den Bild 5.13
gezeigten Sonderrandbedingungen sein. Um diese erfassen zu können, ist teil-
weise sogar ein iteratives Vorgehen erforderlich, wie beispielsweise bei (Feder-)Kontakt.
Die Kontaktproblematik wird später im Kapitel 8.2 ausführlich dargestellt. Daher soll hier
nur kurz auf die Transformation von Freiheitsgraden an „schiefen Auflagern“ eingegangen
werden. Derartige Fälle treten gewöhnlich bei Stahlbaustrukturen oder heute vermehrt bei
Space-Frame-Strukturen von Verkehrsfahrzeugen auf.