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Wenn man versuchen wollte, die tref-
fendsten Worte für die vielen Menschen die-
ses gewaltigen Landes zu finden, so sind
Worte wie „bescheiden, geduldig und gast-
freundlich“ sicherlich passend. Man spürt
ziemlich stark, was im Wohlstand oft schon
vermisst wird: Warmherzigkeit und Seele.
Den Verlockungen des westlichen Reich-
tums kann aber auch hier nicht jeder wider-
stehen. So muss man sich in den Touristen-
zentren nicht über die „geschäftstüchtige“
Sorte Mensch wundern.
Statt sich darüber zu ärgern, sollte man
ruhig einmal seine eigenen Wege gehen – zu
Fuß durch die Innenstadt oder durch den
Park, mit öffentlichen Verkehrsmitteln ent-
lang der Hauptstraßen. Oder man schaut
sich einen orthodoxen Gottesdienst an.
Frauen und auch jüngere Mädchen müs-
sen im Sommer darauf achten, dass sie in
einer Kirche nicht zu leicht bekleidet sind!
Vor Kirchen und andernorts begegnet man
Bettlern. Sie sind die Ärmsten der Armen:
alte Leute und Behinderte. Der Staat hat sie
vergessen, ihre Mitmenschen aber sind
erstaunlich hilfsbereit. Wenn auch Betteln
keine Lösung ist, so sollte man nicht vorbei-
sehen. Denn was für uns Pfennigbeträge
sind, bedeutet für diese Menschen in Not
schon eine beachtliche Summe.
Kurz-Knigge
Kurz-Knigge