1.1.4.2 Korrosion im Boden
Das Korrosionsverhalten wird durch die Beschaffenheit des Erdbodens und
zusätzlich durch elektrochemische Einflussgrößen bestimmt, wie Elementbildung
mit anderen Bauteilkomponenten, Gleichstrom- und Wechselstrombeeinflussung.
Die Korrosionsbelastung wird wesentlich bestimmt durch
I
die Zusammensetzung des Bodens,
I
die Veränderung der Bodenbeschaffenheit am Objekt durch
im Boden befindliche Ablagerungen,
I
zusätzliche elektrochemische Parameter.
Weitere Einzelheiten siehe EN 12501–1.
1.1.4.3 Korrosion im Wasser
Wesentliche Korrosionsbelastungen im Wasser sind
I
Zusammensetzung der Wässer, wie Sauerstoffgehalt, Art und
Menge der gelösten Stoffe im Süßwasser, Brackwasser und
Salzwasser,
I
mechanische Belastungen,
I
elektrochemische Einflussgrößen.
Die DIN EN ISO 12944–2 unterscheidet dabei die Unterwasserzone, die Wasser-
wechselzone und die Spritzwasserzone sowie die Feuchtzone.
1.1.4.4 Sonderbelastungen
Korrosionsbelastungen am Standort, im Einsatzgebiet oder durch produktions-
bedingte Einflüsse sind Sonderbelastungen, die die Korrosion wesentlich beein-
flussen. Vorwiegend sind es chemische Belastungen, wie betriebsbedingte
Immissionen (Säuren, Laugen, Salze, organische Lösemittel, aggressive Gase
und Stäube u. a. m.). Sonderbelastungen sind aber auch mechanische Belastungen,
Belastungen durch Temperaturen und kombinierte Belastungen – gleichzeitige
mechanische und chemische Belastung – die die Korrosion verstärken.
1.1.4.5 Vermeidung von Korrosionsschäden
Um einen Korrosionsschaden zu verhindern, sind folgende grundsätzliche
Ermittlungen notwendig:
I
Ermittlung der Korrosionsbeanspruchungen fürdasErzeug-
nis, die Anlage, die Konstruktion oder des Gebäudes,
I
Kenntnis der Nutzungsdauer: Zeitabschnitt, in dem das
Korrosionssystem die Anforderungen an die Funktionsfähig-
keit erfüllt (EN ISO 8044),
I
Kenntnis der Schutzdauer: Erwartete Standzeit eines
Beschichtungssystems bis zur ersten Teilerneuerung (EN ISO
12944–1).
1.1 Korrosion
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