6.5. High-gain-Beobachter 323
vorlag oder in diese Form transformiert wurde. In der Praxis wird die Sys-
tembeschreibung jedoch nur selten in dieser Normalform vorliegen. Um dann
einen High-gain-Beobachter entwerfen zu k
¨
onnen, m
¨
ussen wir das System
˙x = f(x,u),
y = g(x)
(6.28)
mittels der Abbildung (6.4) (siehe Abschnitt 6.1.5), d. h. mit dem Diffeomor-
phismus
z = q(x,u, ˙u,...,u
(n−1)
), (6.29)
in die Beobachtbarkeitsnormalform (6.20) transformieren. Dies ist nicht immer
einfach m
¨
oglich. Nehmen wir an, es ist uns gelungen und wir haben dann
f
¨
ur das System in Normalformdarstellung einen High-gain-Beobachter (6.23)
gem
¨
aß dem vorherigen Abschnitt entworfen.
Eine M
¨
oglichkeit, den Beobachter so darzustellen, dass seine Zust
¨
ande in
den Originalkoordinaten x des Systems (6.28) vorliegen, besteht darin, ihn
geeignet zu transformieren. Zu diesem Zweck m
¨
ussen wir die Transformati-
onsgleichung (6.29) in die Beobachtergleichung (6.24), d. h. in
˙
˜z = A˜z + bϕ(˜z,u, ˙u,...,u
(n−1)
)+(ε)(y − ˜y) (6.30)
einsetzen. Wir bestimmen mit z = q(x,u, ˙u,...,u
(n−1)
)bzw.˜z = q(˜x,u, ˙u,
...,u
(n−1)
) die Ableitung
˙
˜z =
dq(˜x,u, ˙u,...,u
(n−1)
)
dt
=
∂q
∂ ˜x
˙
˜x +
n−1
i=0
∂q
∂u
(i)
u
(i+1)
, (6.31)
wobei ˜x der Sch
¨
atzvektor zu x ist. Gl. (6.31) eingesetzt in Gl. (6.30) ergibt
∂q
∂ ˜x
˙
˜x +
n−1
i=0
∂q
∂u
(i)
u
(i+1)
= A˜z + bϕ(˜z,u, ˙u,...,u
(n−1)
)+(ε)(y − ˜y), (6.32)
woraus
˙
˜x =
∂q
∂ ˜x
−1
A˜z + bϕ(˜z,u, ˙u,...,u
(n−1)
) −
n−1
i=0
∂q
∂u
(i)
u
(i+1)
+
∂q
∂ ˜x
−1
(ε)(y − ˜y)
folgt. Da die R
¨
ucktransformation ˜z = q(x,u, ˙u,...,u
(n−1)
)geradezu
∂q
∂ ˜x
−1
A˜z + bϕ(˜z,u, ˙u,...,u
(n−1)
) −
n−1
i=0
∂q
∂u
(i)
u
(i+1)
= f(˜x,u)
f
¨
uhrt, erhalten wir f
¨
ur Gl. (6.32) die allgemeine Gleichung des High-gain-
Beobachters in Originalkoordinaten