
160 7 Versuchspläne für komplexe Zusammenhänge
lichkeit, den wahren aber unbekannten Zusammenhang zwischen x
1
und y zu finden,
deutlich erhöht.
Da komplexe nichtlineare Modelle hauptsächlich bei Verwendung von Computer-
Experimenten benötigt werden, können die speziellen deterministischen Eigen-
schaften von Simulationsmodellen, wie keine Versuchsstreuung (siehe Kapitel 6),
zur Konstruktion von Testfeldern Berücksichtigung finden. Bei der Auslegung ei-
nes Vesuchsfelds (Testfelds) für Computer-Experimente wird eine Gruppe von ide-
al verteilten Testpunkten D
n
r
=
{
x
1
,···,x
n
r
}
aus einem Faktorraum der Dimensi-
on n
f
(= Faktoranzahl) gesucht. Zur Vereinfachung der im Weiteren dargestellten
Gleichungen und Herleitungen wird als Basis für den Faktorraum der Einheitsraum
C
n
f
= [0,1]
n
f
verwendet.
Das übergeordnete Ziel für die Wahl der Testpunkteverteilung ist meist eine exak-
te und robuste Vorhersage des globalen Mittelwerts einer zu untersuchenden Funk-
tion y bei Berücksichtigung des gesamten Faktorraums C
n
f
.
1
n
r
n
r
∑
i=1
y(x
i
) =
Z
C
n
f
y (7.1)
7.2 Gütekriterien für Testfelder
Für die Erzeugung von Testfeldern ist entsprechend zu Entwicklungen von techni-
schen Systemen ein Gütekriterium zur Beurteilung der Qualität notwendig. Neben
grundsätzlichen Qualitätskriterien wie Orthogonalität oder Symmetrie wurden ver-
schiedene Qualitätskriterien zur Beurteilung von Testfeldern entwickelt.
Liegen bereits grundlegende Informationen über das zu untersuchende System
(z.B. Simulationsmodell) vor (z.B. Messdaten oder Zusammenhänge zwischen Fak-
toren und Ausgangsvariablen), werden diese in die Konstruktion der Testfelder in-
tegriert, wodurch speziell an die jeweiligen Vorinformationen angepasste Testfelder
entstehen. Eine Verallgemeinerung ist in diesen Fällen durch die Vielzahl an unter-
schiedlichen Vorinformationen nicht möglich, so dass sich die folgenden Erläute-
rungen auf Anwendungen beziehen, bei denen nur geringe oder keine Informatio-
nen vorhanden sind. In diesen Fällen liegt das Augenmerk auf einem gleichmäßigen
und hohen Informationsgewinn im gesamten Faktorraum. In der Praxis zeigt sich,
dass der Einsatz von allgemeinen Feldern in vielen Anwendungen mit vorhandenen
Vorinformationen ebenfalls sinnvoll ist.
7.2.1 MiniMax und MaxiMin
JOHNSON et al. [82] schlägt in seiner Arbeit vor, den minimalen beziehungsweise
maximalen Abstand zwischen allen Testpunkten als Qualitätskriterium zu verwen-
den. Dabei erfüllt eine Abstandsdefinition d (x
1
,x
2
) zweier Testpunkte x
i
folgende