
wird nicht mehr empfohlen, da die haftungsverbessernde Bildung einer „Zink-
patina“, bestehend aus Zinkoxid und basischem Zinkcarbonat, in Abhängigkeit von
der chemischen Zusammensetzung des Zinküberzuges und von der korrosiven
Belastung nicht sichergestellt und geprüft werden kann.
Für die Praxis ergeben sich folgende grundsätzliche Möglichkeiten der Sicherung
der erforderlichen Oberflächenvorbereitungsqualität:
I
weitgehende Vermeidung des Entstehens kritischer arteigener
Verunreinigungen und örtliche Entfernung der Verunreini-
gungen oder
I
Durchführung einer ganzflächigen Oberflächenvorbereitung
mit einem geeigneten Verfahren zur sicheren Entfernung aller
kritischen arteigenen und artfremden Verunreinigungen.
Der Umfang und das Verfahren der Oberflächenvorbereitung sind abhängig von
I
der vorliegenden Oberflächenverunreinigung des Zinküber-
zuges,
I
der Art der anzuwendenden Beschichtungsstoffe:
– Flüssig-Beschichtungsstoffe,
– Pulver-Beschichtungsstoffe.
I
der vorliegenden Korrosionsbelastung während der Nutzung,
unterteilbar in
– normale atmosphärische Korrosionsbelastung mit niedrigen
oder gemäßigten Gehalten an Schadstoffen (z. B. Schwefel-
dioxid, Chloride), z. B.: Korrosivitätskategorie C 1 bis C 3
(Innenraum, Land- und Stadtatmoshäre) nach DIN EN ISO
12944–2[10.1];
– erhöhte atmosphärische Belastung mit hohen Gehalten an
Schadstoffen (z. B. Schwefeldioxid, Chloride), z. B.: Korro-
sivitätskategorie C 4, C 5-I und C 5-M (Industrie- und
Meeresatmosphäre);
– Sonderbelastungen (z. B. chemische Belastungen, mecha-
nische Belastungen, Temperaturbelastung, kombinierte
Belastungen) nach DIN EN ISO 12944–2, Anhang B [10.1].
Je größer die vorliegende Oberflächenverunreinigung, je höher die Korrosionsbe-
lastung während der Nutzung und/oder je hochwertiger die Beschichtungsstoffe
(z. B. 2-K-Beschichtungsstoffe) sind, desto wirksamer muss das auszuführende
Oberflächenvorbereitungsverfahren sein; ggf. ist neben der Oberflächenreinigung
eine Aufrauung des Zinküberzuges zur Haftungsverbesserung der Beschichtung
erforderlich (z. B. bei 2-K-Beschichtungsstoffen). FürdieOberflächenvorbereitung
von Feuerverzinkungsüberzügen sind zahlreiche Verfahren bekannt, die in folgende
Gruppen eingeordnet werden können:
I
Mechanische Oberflächenvorbereitungsverfahren,
I
Nassreinigung,
I
Nasschemische Reinigung,
I
Chemische Oberflächenumwandlung.
10 Beschichtungen auf Zinküberzügen – Duplex-Systeme
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