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versprochen, ihre neue Kunst geheimzuhalten. Zusammen
arbeiteten sie, bis sie eine genügende Zahl Buchstaben hatten, um
mit dem Druck eines ganzen Buches beginnen zu können.
Da traf den Meister Gutenberg ein schwerer Schlag.
Französische Soldaten waren in der Schweiz geschlagen worden
und zogen plündernd durch Elsaβ. Sie kamen auch in die Stadt
Straβburg. Das Haus, in dem Gutenberg wohnte und arbeitete,
ging in Flammen auf. Das war ein groβes Unglück für Gutenberg.
Er konnte nichts retten. Seine Werkzeuge, die Kästen mit den
Bleibuchstaben, das Papier alles verbrannte. Der Meister verlieβ
Straβburg und wanderte zurück nach Mainz, seiner Vaterstadt. In
Mainz lebte sein Onkel, der ihm mit Geld helfen konnte.
Es war ein unvergesslicher Tag für den Meister, als er sein
erstes selbstgedrucktes Buch in der Hand hielt. Es war ein kleines
Schulbuch über die lateinische Sprache. Das gleiche Buch, früher
mit der Hand geschrieben, war ungefähr zehnmal teurer als das
gedruckte.
Eines Tages trat der reiche Goldschmied Johann Fust, der
sich für den Buchdruck sehr interessierte, in Gutenbergs Werkstatt.
Er fragte den Meister:
Wie teuer ist eine handgeschriebene Bibel?
Fünfhundert Gulden, antwortete Gutenberg.
Und wie viel kostet es, wenn Ihr das Buch druckt?
Zwanzig Gulden etwa, sagte Gutenberg.
Dieser gewaltige Unterschied beeindruckte Fust so, dass er
bereit war, Gutenberg alles Geld zu geben, das dieser für den Druck
brauchte. Im August 1450 schlossen sie ihren Vertrag. Mit einigen
Gehilfen begann Gutenberg seine Arbeit. Zweihundert Bibeln
druckten sie in fünfjähriger Tätigkeit.
Im Herbst 1455 war das Werk fast fertig. Da trat eines
Abends Fust in die Werkstatt des Buchdruckers.
Ich will mein Geld zurückhaben, gleich, forderte er.
Gutenberg sah den Goldschmied fassungslos an. Das Geld zurück?
Jetzt, wo die ganze Arbeit fast fertig ist? Aber ich habe kein Geld,
antwortete Gutenberg. Die Bibeln müssen erst verkauft werden!..
Das geht mich nichts an. Ich brauche mein Geld sofort!
Wenn Ihr nicht zahlen könnt, muss ich euch verklagen.
Und Fust tat es! Gutenberg verlor seine Werkstatt, alles Geld
und Material. Fust aber führte mit Gutenbergs Gesellen das Werk
zu Ende und wurde dadurch noch reicher.
Aber auch nach diesem Schlag erholte sich Gutenberg. Er
begann von neuem. Im Jahre 1460 hatte er den Druck eines über
300 Seiten starken Buches vollendet.
Die Erfindung des Buchdrucks war der Anfang einer neuen
kulturellen Revolution. Das gedruckte Buch wurde das erste
Massenmedium. Die Zukuft gehört aber dem elektronischen Buch.
IV. Das Weihnachtsbuch
Der Feldmarschall Blücher spielte gern Karten und verlor
dabei oft sein ganzes Geld. Einige Male musste ihm der König aus
der Not helfen und seine Schulden bezahlen. Darum legte er ihm
einmal ein Buch auf den Weihnachtstisch, dessen Seiten
Geldscheine waren. Der Feldmarschall dankte dem König und
steckte das Buch in die Tasche.
Als der König ihn einmal fragte, wie ihm das Buch gefallen
hatte, sagte der Marschall: Ich habe es schon lange ausgelesen
und ich möchte gern die Fortsetzung kennen.
Die Fortsetzung kam richtig am nächsten Weihnachtsfest.
Auf dem Gabentisch lag wieder ein Buch mit Hunderttalerscheinen
für den Marschall. Auf der ersten Seite aber stand unter der
Überschrift von der Hand des Königs geschrieben: Schluss der
Geschichte.
jmdm. (Dat.) aus der Not helfen âûðó÷àòü â òðóäíóþ ìèíóòó
Schuld f -, -en çä.: äîëãè
Geldschein m -(e)s, -e áàíêíîò
auslesen (las aus, ausgelesen) äî÷èòûâàòü äî êîíöà
Gabentisch m ñòîë ñ ïîäàðêàìè
Überschrift f íàäïèñü
VOKABELN